Der Gutshof

Erfahren Sie mehr über eines der ältesten denkmalgeschützten Ritterguts in Deutschland

Bettensen  ist als klassisches Rittergut von je her als Selbstversorgerhof konzipiert – Obstbäume, Gemüsegarten, ursprünglich 3 große Fischteiche sowie umfangreiche Jagdrechte und nicht zuletzt die – längst nicht mehr existierende – Brauerei sorgten neben der klassischen Landwirtschaft für eine Vollversorgung. Im Gegensatz zu den meisten Rittergütern der Region war die Anlage nicht zum dauerhaften Wohnen einer adeligen Familie gedacht, sondern in der heutigen Form in erster Linie eine Ökonomie.

Die in der vorhandenen Form von Heinrich von Grote erbaute Anlage ist zwischen 1715 und 1750 entstanden, von dem ursprünglich 1715 komplett neu erbauten Hof steht allerdings nur noch das alte Herrenhaus, heute Winterhaus genannt. 1733 kam das Sommerhaus hinzu und 1750 die “neue” Scheune. Nach dem Abriss eines Großteils der 1715 erbauten Gebäude noch vor 1800 entstand der Hof in der heutigen Erscheinung. 1952 wurde das Tor- und Schäferhaus durch einen Neubau ersetzt. Seit den  1990ern erlebt der Hof wieder eine schrittweise Sanierung. Das durch Einquartierungen nach dem Krieg und anschließende Vernachlässigung stark herunter gekommene Sommerhaus wurde bis 2002 grundlegend saniert und zwischen Sommer- und Winterhaus ein Küchen- und Wirtschaftsbau gesetzt, um eine getrennte Nutzung von Sommer- und Winterhaus zu ermöglichen.

Das Winterhaus – ursprüngliches Wohn- und Wirtschaftshaus von 1715 – wurde allerdings zunächst nur optisch behandelt.2012 wurde durch ein Gutachten die starke Baufälligkeit offensichtlich und nach einigen Sofortmaßnahmen wird das Gebäude seit 2014 in großen Teilen grundlegend saniert. Nach Abschluss der Arbeiten Anfang 2016 steht noch die Sanierung des Stallbereiches sowie der Schadstellen an der Scheune von 1750 aus.

Sommerhaus

Das (heutige) Haupt-(“Sommer-“)Haus ist ein Beispiel niedersächsischen Fachwerkbarocks. Es diente den Eigentümern Heinrich von Grote und seinen Nachfolgern Gerlach Adolph von Münchhausen und Philipp Adolph von Münchhausen – allesamt kurhannoversche und königlich großbritannische Minister bzw. Beamte – zu Repräsentationszwecken. Wenn man so will, war das Sommerhaus auf Bettensen in dieser Zeit die höfisch-Barocke Version eines Gartenhauses (tatsächlich wird es in einigen Quellen “Sommer und Gartenhaus” genannt), das vornehmlich für Sommerfeste genutzt wurde. Daher der bis heute verwendete Name “Sommerhaus”.